Getränke, Süßes & Backen
Schreibe einen Kommentar

Sojamilch selbstgemacht

Sojamilch wird auch in Deutschland immer beliebter, ist aber doch im Handel noch recht teuer. Dabei ist sie eigentlich für ein paar Cent sehr einfach und günstig selbst herzustellen, und dabei schmeckt sie frisch zubereitet auch noch besser als die Milch aus dem Tetrapak.

Das Grundprinzip ist einfach: die Bohnen werden über Nacht in Wasser eingeweicht, danach mit frischem Wasser aufgefüllt und püriert. Das Bohnenmus wird in einem Topf kurz aufgekocht und nach 10 min köcheln die Milch durch ein Seihtuch oder einen sehr feinen Metallfilter vom Bohnentrester getrennt – fertig! Meistens wird die Sojamilch dann noch mit Zucker, Honig oder anderen Süßungsmitteln gesüßt.

Wenn man will, dann kann man auch noch weitergehen und sogar Tofu aus der Sojamilch herstellen (das stellen wir dann aber in einem eigenen Rezept vor). Und auch die ausgedrückten Reste der Bohnen (sie heißen Okara in der japanischen Küche) sind noch verwendbar: man kann daraus vegetarische Bratlinge zubereiten, oder sie einfach in Brot oder Kuchen verbacken.

Zutaten:

  • 100g getrocknete Sojabohnen
  • 1L Wasser (+ extra Wasser zum Einweichen)
  • 70g Zucker

Zubereitung:

  1. Die Sojabohnen abspülen und mit reichlich Wasser bedeckt in einem hohen Püriergefäß über Nacht einweichen lassen.
  2. Am nächsten Tag prüfen, ob sie schon weich genug sind: sie sollten sich dann leicht mit den Fingern in zwei Hälften teilen lassen. Das dauert je nach Sorte und Trocknungszustand der Bohnen normalerweise ca. 10 – 15h.
  3. Das Einweichwasser wegkippen und mit ca. 400g Wasser (von dem 1 L) aufgießen. Mit einem kräftigen Pürierstab oder guten Mixer die Bohnen auf höchster Stufe zu einem sehr feinen Brei pürieren. Es sollte so etwa wie bei einem Milchshake aussehen. Bei uns dauert das ca. 3 min. Zum Schluss etwa die Hälfte des verbliebenen Wassers untermixen, damit es dünnflüssiger wird.
  4. Die pürierten Bohnen in einen großen Topf geben. Mit den restlichen 300ml Wasser das Püriergefäß spülen und dieses Wasser und damit die Reste der Bohnenmasse ebenfalls in den Topf geben.
  5. Das Bohnenmus auf dem Herd aufkochen und ca. 10 min unter ständigem Rühren köcheln lassen. Achtung, niemals unbeaufsichtigt lassen, das kocht gerne und sehr leicht über! Es entsteht auch viel feiner weißer Schaum, deshalb muss der Topf etwas größer sein. Der Schaum stört aber nicht, man muss ihn nicht entfernen und er verschwindet später wieder.
  6. Die Sojamilch mit Zucker nach Geschmack süßen, solange sie heiß ist. Wir haben dazu 70g Zucker benutzt.
  7. Nach dem Köcheln die Milch über einem zweiten Topf durch einen Nussmilchbeutel oder ein Abseihtuch gießen und ausdrücken, um die festen Bohnenreste zu entfernen. Alternativ in eine French-Press-Kaffeemaschine geben, umrühren und dann langsam den Stempel herunterdrücken (in den Bildern oben haben wir beide Varianten gezeigt).
  8. Nach dem Abkühlen die Sojamilch in Flaschen umfüllen und im Kühlschrank bis zum Verzehr lagern. Es gibt auch gerne eine Tofuhaut (ähnlich der Milchhaut) auf der Oberfläche der erkalteten Milch. Wenn das stört, der kann sie einfach mit Stäbchen herausfischen.

Servieren:

Die Mengenverhältnisse hier ergeben eine trinkfertige Milch, die nicht weiter verdünnt werden muss. Sie schmeckt und duftet so frisch zubereitet allerdings etwas stärker nach Soja und nach Tofu als die Sojamilch aus dem Tetrapak. Eben ganz so wie in Asien!

Man kann sie kalt oder heiß trinken, daraus Desserts zubereiten oder sogar selber Tofu machen. Kalt schmeckt sie gut mit etwas Erdnussbutter verrührt und mit Eiswürfeln im Sommer, im Winter ist sie heiß sehr lecker.

Tipps:

  • Man kann die Milch von den pürierten Bohnenresten auch nach Schritt 3 direkt durch Auspressen mit dem Nussmilchbeutel trennen, muss sie danach aber noch genauso aufkochen, um die unbekömmlichen Anteile der Sojabohnen zu entfernen. Außerdem schmeckt sie dann deutlich „dünner“ als wenn der Bohnenbrei erst nach dem Kochen ausgepresst wird. Es kommt durchs Kochen also doch sehr viel Geschmack aus den Hülsenfrüchten heraus.
  • Wenn man die Milch nicht kalt trinken will, kann man sie heiß nach Schritt 7 oben weiterverarbeiten. Wenn man aus der Sojamilch Tofu herstellen will, sollte man den Zucker natürlich weglassen.
  • Man sollte qualitativ hochwertige Sojabohnen verwenden, die man an gleichmäßiger Größe und braungelber Farbe, und einem hellen Stängelansatz an der Seite erkennt. Wir haben die Bohnen von Heuschen & Schrouff für 2,50 € pro Kilo aus dem Asia-Markt verwendet.

Viel Spaß bei der Zubereitung!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.