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Bánh cam / frittierte Klebreiskuchen mit süßer Bohnenfüllung

Außen eine knusprig-zähe Teighülle mit Sesamsamen und eine süße duftige Füllung innendrin – das sind Bánh cam.

Sie gehören zu den beliebtesten und bekanntesten vietnamesischen Süßspeisen. Wer sie zum ersten Mal isst, wird kaum glauben, dass die Füllung aus gelben Mungbohnen hergestellt wird, denselben deren Keimlinge wir in Europa meist fälschlicherweise als Sojabohnensprossen bezeichnen. In Vietnam sind diese Bohnen die Basis für vielerlei Süßspeisen und einige werden wir in diesem Blog sicher noch vorstellen.

Die Konsistenz und Süße der Füllung erinnert ein wenig an Marzipan, während die Teighülle unter ihrer knusprigen Schale eine zäh-süße Schicht besitzt, die nur bei solchen gebratenen Klebreismehlkuchen auftritt.

Dieses Rezept hier geht im wesentlichen auf Token von Bento-Lunch-Box (ein sehr umfangreicher deutschsprachiger asiatischer Food-Blog) zurück. Hong & Kim von TheRavenousCouple, die einen hervorragenden vietnamesischen Gourmet-Blog auf Englisch betreiben, haben überdies ein sehr ähnliches Rezept im Programm. Wir haben hier versucht, die beiden Rezepte optimal zu verbinden.

Rezept „Bánh cam / frittierte Klebreiskuchen mit süßer Bohnenfüllung“

Zutaten:

für die Bohnenfüllung:

  • 200g Mungbohnen (geschält)
  • 150 – 200g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • Wasser zum Kochen

für den Teig:

  • 400g Klebreismehl
  • 4 gehäufte EL Reismehl
  • 4 gehäufte EL Kartoffelpüreepulver
  • 8 gehäufte EL Zucker
  • ein 3/4 Beutel Backpulver
  • 400 – 500 ml warmes Wasser
  • 200g Sesamsamen (ungeröstet)
  • Öl zum Frittieren

Zubereitung:

  1. Für die Füllung zunächst die Bohnen in Wasser eine Stunde einweichen. Dann in einem Topf geben und mit Wasser auffüllen, so dass es die Bohnen gerade so eben bedeckt. Aufkochen lassen und dann leise gar köcheln. Dabei am besten einen antihaft-beschichteten Topf nehmen und darauf achten, dass die Bohnen zum Schluss nur noch dämpfen und kein überschüssiges Wasser darin ist, damit die Füllung später fest und trocken wird.
  2. Wenn die Bohnen weich sind, mit einer Gabel durchpürieren und abkühlen lassen. Die Bohnenmasse darf nicht zu weich sein. Nach dem Abkühlen den Zucker und Vanillezucker unterrühren und walnussgroße Kugeln aus der Füllmasse rollen.
  3. Für den Teig in einer Schüssel Klebreismehl, Reismehl, Zucker, Kartoffelflocken und das Backpulver gut vermischen. Dann einen Teil des Wasser hinzugeben und mit den Händen verkneten. Weiteres Wasser zufügen und kneten, solange bis der Teig zäh-brüchig ist und nicht mehr an den Händen klebt.
  4. Vom Teig jeweils ein Stück abreißen und mit Zeigefinger und Daumen und dem Handballen eine runde Platte von etwa 0,5cm Dicke und 7cm Durchmesser formen. In die Mitte der Platte eine Kugel der Füllung setzen und den Teig drumherum formen und schließen. Dabei überschüssigen Teig mit den Fingern abzwicken, damit der Teig um die Füllung eine gleichmäßige Dicke aufweist und beim Frittieren durchgart.
  5. Die geschlossene Teigkugel in den Sesamsamen wälzen und diese dabei gut festdrücken, damit sie sich beim Frittieren nicht lösen. Die Sesamsamen sollen den Teig dicht bedecken.
  6. Wenn alle Bällchen fertig sind, diese noch eine Stunde antrocknen lassen. Danach in einem Topf mit Öl oder einer Fritteuse portionsweise bei mittlerer Temperatur ausbacken. Wenn die Temperatur zu niedrig ist, dann sprudelt das Öl nicht richtig, und die Bánh cam werden zu ölig. Wenn sie zu hoch ist, dann platzen die Klebreiskuchen auf und die Bohnenfüllung setzt sich auf dem Topfboden ab. Dazwischen ist es richtig.

Servieren:

Die Bánh cam am besten noch etwas warm servieren, auf jeden Fall solange sie knusprig sind. Der Teig unter der äußeren Hülle ist dann etwas zäh und die Füllung weich und süß. Die Füllung füllt das Innere der Kugeln nicht völlig aus, weswegen viele die Kugel vor dem Essen etwas platt drücken, um die Füllung gleichmäßig zu verteilen.

Tipps:

  • In Nordvietnam heißen diese Klebreisküchlein Bánh rán und in Sübvietnam Bánh cam. Ansonsten sind die Unterschiede eher klein: Im Norden wird zusätzlich noch Jasmin-Essenz in die Füllung gegeben. Ähnliche Küchlein sind auch in der chinesischen und japanischen Küche bekannt und beliebt.
  • Wenn Teig übrig bleibt und keine Füllung mehr da ist, einfach ein paar flache Teigfladen draus machen und diese ebenfalls in Sesam wälzen. Schmeckt in Öl ausgebacken auch ohne Füllung sehr lecker!
  • Der Teig ist einfach und schnell zuzubereiten und man kann auch andere süße und fruchtige Füllungen verwenden. Wir haben die Bánh cam schon mit Bananenstückchen und mit Apfelstückchen gefüllt – beides ist ebenfalls sehr zu empfehlen. Die Fruchtstückchen vorher eventuell mit einer Spur Zimtpulver überstäuben.
  • Achtung, gefährlich! Niemals das Backpulver vergessen oder weglassen! Ohne Backpulver wird der Teig sehr hart beim Frittieren, und platzt durch den Dampfdruck der wasserhaltigen Füllung unweigerlich irgendwann auf. Die heiße Füllung und das siedende Öl verteilen sich durch die Explosion garantiert in der ganzen Küche und können ernste Verbrennungen verursachen!

Guten Appetit!

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