Basteln, Malen & Basteln
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Ein automatisches Bewässerungssystem für unseren Garten / Verrohrung und Versenkregner

Wenn man schon den Boden quer durch den Garten aufbuddelt und den Rasen aufreißt, um Rohre zu legen, dann sollte das Ergebnis auch von Dauer sein.

Bei mir war das noch wichtiger, denn um nicht den Umweg außen um die Terrasse zu nehmen, habe ich die Rohre gleich unter dem Beton des Terrassenfundamentes hindurch legen lassen. Im Bild sieht man, wie sie unterhalb der Wasserverteilung an der Wand aus dem Fundament herauskommen. Später wird dieses Loch in der Terrasse mit Schotter aufgefüllt und mit einer Terrassenplatte abgedeckt, die nicht in Einkorn-Beton gelegt wird. So kommt man später zumindest nochmal dran.

Ich habe mich dabei für HD-PE-Druckrohre entschieden, und zwar für die mit 32mm Innendurchmesser. Wie man auf dem Bild oben sieht, sind sie mit Trinkwasserzulassung, erkennbar an den blauen Streifen. Das ist aber nicht wichtig, das Wasser aus der Zisterne möchte man eh nicht trinken. Sie kosten praktisch nicht nennenswert mehr, und ich wollte die beste Qualität haben.

Die Rohre sind vom Prinzip her super, aber wahnsinnig steif! Wenn ich das Ganze nochmal machen würde, dann würde ich welche mit 25mm Durchmesser nehmen, die sind doch wesentlich einfacher zu verarbeiten. Man bekommt die aufgewickelten 32mm-Rohre kaum auseinander, sondern muss sie im Prinzip Dezimeter für Dezimeter über dem Knie oder dem Oberschenkel gerade biegen. Theoretisch kann man wohl auch heißes Wasser einfüllen (Ende mit Korken verschließen!) und sie dann mit Handschuhen gerade ziehen. Das erschien mir aber noch aufwendiger als das Biegen, so groß ist unser Garten ja auch wieder nicht.

Die Rohre werden mit PP-Fittingen speziell für diesen Rohrtyp verbunden. Bei denen hatte ich verschiedene Typen, und mit den ganz Schwarzen bin ich nicht gut klar gekommen, einige waren nach der Installation undicht! Die Blau-schwarzen von Lotze-Wassertechnik hingegen waren sehr gut und einfach zu montieren, und auch alle sofort dicht. Dabei sind sie auch viel günstiger als die im Baumarkt. (Nein, ich bekomme kein Geld dafür, ist einfach so!)

Für das Rohr braucht man einen guten Abschneider, sägen ist nicht so gut. Ich habe den von Yato bei Amazon gekauft. Der ist billig (13,50€) und sehr stabil. Super! Ein Entgrater ist ebenfalls wichtig, zumindest für 32mm Rohre und größer. Kleinere Rohre könnte man wohl noch ohne Entgraten in den Verbinder einschieben. Ich habe den Entgrater im Baumarkt gekauft, aber dafür viel zu viel Geld bezahlt. Bei Amazon gibt’s die viel billiger.

Um die Rohre im Erdreich zu verlegen habe ich einen schmalen Graben ausgehoben, bis runter zum Lehm und den Schotterresten vom Hausbau. Das ist bei uns gerade mal 25 cm tief. Tiefer wäre wohl wg. Frostsicherheit besser gewesen, war aber ohne Bagger wirklich nicht zumutbar. So tief muss reichen, man bläst das Wasser im Herbst sowieso aus den Rohren. Man könnte bei einem größeren Garten und vielen zu verlegenden Rohren auch eine Grabenfräse im Baumarkt ausleihen. Kostet angeblich so um die 70€ pro Tag. In Videos im Internet geht damit das Graben ausheben dann Ratz-Fatz. Ob das tatsächlich so toll ist, habe ich aber nicht ausprobiert. Außerdem muss man die Grassoden vorher auch ausstechen und zur Seite legen, damit man den Graben später damit wieder abdecken kann. Das kostet auch Zeit.

Als Versenkregner habe ich überall die PROS-04-PRS30 braun mit Druckregulierung von Hunter genommen. Sie beregnen sowohl den Rasen mit im Winkel einstellbaren Sprühdüsen, als auch die Beete mit verschiedenen Bubblerdüsen. Der Vorteil der Druckregulierung besteht darin, dass man unabhängig vom Pumpendruck immer dieselbe Wassermenge aus so einem Regner versprüht, solange der Druck ausreicht. Ansonsten würden die Regner nahe der Pumpe viel mehr raussprühen als die pumpenfernen.

Ich habe alle Versenkregner mit Hunter Swing-Joints angebaut. Zum einen braucht man eh eine Verbindung, zum anderen ist es schon wirklich praktisch, wenn man die Sprühdüsengehäuse in der Höhe verstellen kann. Im Rasen habe ich alle Regner 3 cm tiefer als die Grasnarbe gesetzt, damit man sie beim Mähen oder Vertikutieren nicht beschädigt. Auf den Bildern erkennt man das allerdings nicht so gut.

In den Beeten habe ich sie leicht rausschauen lassen, damit man einfacher drankommt, falls man sie mal aufschrauben und Sand oder Steinchen entfernen muss. Hier sieht man es ja nicht, weil die Pflanzen sie verdecken.

Zum Anschließen der Swing Joints an die PE-Rohre habe ich Anbohrschellen benutzt. Die sind auch wirklich praktisch, man kann sie erstmal über die Leitung stülpen und provisorisch anziehen, dann an den richtigen Platz passend zum Regner verschieben und komplett festziehen. Erst dann wird die Leitung mit einem Bohrer angebohrt. Danach kann der Regner angeschlossen und im Boden positioniert werden.

Bevor man alles wieder zuschaufelt, sollte man die Leitung und die Regner erstmal testen und freispülen. Schließlich könnten Erdreste oder Kunststoffpartikel vom Bohren in die Leitung gekommen sein. Außerdem wäre es ja auch blöd, wenn man erst nach dem Zuschaufeln feststellen würde, dass man ein Bohrloch oder den Endabschluss der Rohrleitung vergessen hat. Letzteres würde man vermutlich noch nicht einmal gleich entdecken.

Dazu den bei der Lieferung auf den Regner geschraubten Spülkopf benutzten und die Leitung an den Wasserhahn anschließen. Wenn alles zu funktionieren scheint, die Erde und Grassoden in die Gräben zurückfüllen und festtreten. Anschließend die vorgesehenen Sprühköpfe auf die Regner schrauben und nochmals ausprobieren.

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  1. Die Kosten für die wöchentliche Miete einer Grabenfräse variieren je nach Standort und Vermieter. Es ist ratsam, bei örtlichen Baumaschinenverleihern oder Baumärkten nach Preisen zu fragen. Die Preise können zwischen 100 und 300 Euro pro Woche liegen.

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