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Ein automatisches Bewässerungssystem für unseren Garten / Beregnungscomputer und Verkabelung

In diesem Beitrag will ich ein bisschen was erzählen über die Auswahl des Bewässerungscomputers und den Anschluss der Magnetventile.

Dabei ist zunächst mal auf Kompatibilität bei der Steuerspannung zu achten. Die Hunter-Magnetventile brauchen ja 24V Wechselstrom. Zum Glück ist das ein ziemlich weit verbreiteter Standard und die meisten Bewässerungscomputer kommen damit klar.

Die Auswahl der Steuerung ist da schon komplizierter. Es gibt von den großen Anbietern wie Hunter, Rain Bird oder auch anderen unzählige Geräte für den professionellen Markt. Allerdings wollte ich einen Schritt hin zu Home-Automation gehen und einen Beregnungscomputer mit Internetanschluss und Anpassung der Wassermengen an die Wettervorhersage haben, und da wird die Auswahl schon kleiner. Letztendlich habe ich mich für die RainMachine Touch HD-12 entschieden, die es allerdings zu vernünftigen Preisen nur in den USA gibt.

Zwar hat sich mittlerweile ein Distributor auf dem deutschen Markt gefunden, aber dort kostet das Gerät fast doppelt so viel wie direkt beim Hersteller in den USA. Für 50$ Versandkosten zusätzlich zum Gerätepreis von 239$ schickt RainMachine.com das Gerät auch nach Deutschland. Der Versand hat etwa 5 Tage gedauert, dann war es hier. Ich musste es allerdings beim Zoll abholen, denn beim Versand wurde vergessen die Rechnung auch außen anzubringen. Weiter musste ich dort 19% Einfuhr-Umsatzsteuer und 1,75% Zoll bezahlen. Alles in allem noch deutlich weniger, als es hier in Deutschland gekostet hätte, wenn man auch den derzeit guten Dollarkurs berücksichtigt. Zum Glück hat das Gerät auch eine CE-Kennzeichnung, sonst hätte man es mir vermutlich gar nicht ausgehändigt. Also auch diesbezüglich alles in Ordnung.

Bei der Auswahl des Gerätes haben mir die Erfahrungsberichte im Internet sehr geholfen. Insbesondere wird gern der Rachio-Controller mit der Rainmachine verglichen. Am Ende hat wohl das schicke OLED-Display der Rainmachine bei mir den Ausschlag gegeben. Intelligent sind beide, ebenso können sie aus der Ferne überwacht und gesteuert werden, bieten Anschlussmöglichkeiten für Regensensoren, und können Wetterberichte abrufen und in die Wassergaben einrechnen. Nur die RainMachine kann aber vernünftig direkt am Controller bedient werden.

Was man beachten sollte: fast alle modernen Controller können immer nur ein Magnetventil auf einmal einschalten. Das ist schon okay, denn die Pumpe liefert auch nur eine begrenzte Wassermenge an die Regner. Wer aber eine dicke Wasserleitung und ein großes Grundstück hat, der möchte vielleicht mehr als einen Versorgungskreis auf einmal unter Druck setzen. Da muss man dann auf andere Geräte ausweichen.

Bei der Installation ist zu beachten, dass die RainMachine nur für die Innenraum-Installation vorgesehen ist. Man kann Schaltkästen für die Installation draußen bekommen, z.B. von Rittal, aber ich wollte sowieso den Controller innen haben, denn man kann am Display ja auch den Wetterbericht für die nächsten Tage in Kurzform ablesen. Ich habe also einfach mit einem langen Betonbohrer d=8mm die Wand durchbohrt, an der draußen die Wasserverteilung hängt. Das war erstaunlich einfach, wenn man von außen durch die Dämmung bohrt. Bohrt man von innen, kann angeblich außen die Dämmplatte vom Mauerwerk oder der Putz von der Dämmplatte abgehoben werden, was dann unschöne Beulen macht. Ich weiß nicht, ob das bei so einem dünnen Bohrer tatsächlich passiert, aber von außen durch die Wand ist schon auch ok. Man sollte auf Elektro- und Wasserleitungen achten, sonst gibt es Probleme. Außerdem sollte man mindestens innen die Kabel in kleinen Kabelkanälen verlegen, damit es auch professionell & hübsch aussieht. Wo das Steuerkabel durch die Wand geht, außen und innen mit Silikon dichtspritzen.

Als Kabel sollte man mehradrige Litze mit mindestens Querschnitt 0,5mm² pro Ader verwenden (AWG14-22 nach Empfehlung des Handbuchs). Litze auch deshalb, weil sich damit die wasserfesten Verbindungen außen an den Ventilen besser befestigen lassen. Ich habe hierfür die fettgefüllten Kabelverbinder von 3M verwendet – funktioniert super! Falls das Kabel zu dünn ist, einfach länger abisolieren, und dann vor dem Einführen in den Verbinder die Seele knicken und doppelt legen. Mittels ein paar Kabelbindern schafft man Ordnung im Kabelsalat.

Die Programmierung des Controllers fand ich einfach und intuitiv – da hat sich wohl einiges getan in den letzten Monaten. Im Internet gibt es noch einige Berichte die daran rummeckern. Kann ich allerdings derzeit nicht nachvollziehen. Auch ein Firmware-Upgrade auf die neueste Version wurde problemlos durchgeführt. Ich habe die App auf dem Smartphone installiert, und kann von dort ebenso wie auf dem Notebook übers Internet auf den Controller zugreifen. Das ging ebenfalls leicht.

Als Quelle für die Wetterberichte habe ich Weather Underground (www.wunderground.com) ausgewählt, weil die eine weltweite Wettervorhersage haben. Was mich ebenfalls überrascht hat: dort angeschlossen ist ein weltweites Netz von mehr als 250 000 privaten Wetterstationen, wobei alleine hier bei mir in der Kleinstadt 13 Wetterstationen betrieben werden – Wahnsinn! Da braucht man dann eigentlich keinen eigenen Regensensor mehr, wenn 500m entfernt jemand eine fast professionelle private Wetterstation mit Internetanschluss betreibt.

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