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Coq au vin / geschmortes Huhn in Rotweinsoße

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Eine ganze Poularde geschmort mit einer halben Flasche gutem Rotwein, viel Knoblauch, Schalotten, Rosmarin, Thymian, Nelken, Lorbeerblätter, dazu frische Champignons und grob geschnittene Zwiebeln – lecker!


Wir haben dieses göttliche Schmorhuhn vor kurzem einmal wieder im Restaurant gegessen, diesmal im Orphee in Regensburg. Einfach lecker und einfach ein wunderbares Restaurant! Auch die Bouillabaisse ist dort sehr zu empfehlen, gerne auch zum Teilen zu Zweit.

So kamen wir auf die Idee, uns wieder einmal selber Coq au vin zu machen. Haben wir irgendwie seit Jahren nicht gekocht. Warum eigentlich?

Wie der Name schon sagt, gehört eigentlich ein ganzer Hahn hinein, aber den bekommt man nirgendwo mehr, und dann wäre er vermutlich auch ein bisschen groß. Wir haben also eine ganze Poularde genommen und in Stücke geteilt. Der Rücken sollte auch mit hinein, denn die Hühnerknochen geben viel Geschmack, auch wenn nicht viel Fleisch dran ist. Nach dem Anbraten des Fleisches wird mit Mehl bestäubt, das bindet dann später die Soße.

Wichtig ist, den Rotwein zum Ablöschen am Anfang zuzugeben und dann alles mindestens 1 Stunde köcheln zu lassen, dadurch bleibt das Aroma des Weins im Topf, aber das Huhn schmeckt nicht weinig. Viele Rezepte sehen das Schmoren im Backofen vor, aber das ist nicht wirklich entscheidend, es geht genauso im Topf. Am Anfang sollte der Deckel offen sein, damit der Alkohol verkocht, danach kann man ihn halb abdecken und bei geringer Hitze fertiggaren. Die Soße bindet sich von alleine durch das Mehl, das beim Braten zugegeben wurde.

Was soll ich sagen: ein einfaches Gericht mit einer supertollen Soße! Dazu gab es ein sahniges französisches Kartoffelpüree mit Craime fraiche statt Butter. Lecker

Zutaten:

für das Schmorhuhn:

  • 1 großes Huhn oder eine Poularde (ca. 1,4 – 1,5 kg)
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL schwarzer Pfeffer
  • 2 EL Pflanzenöl
  • 2 EL Weizenmehl
  • 2 große Zwiebeln oder eine Handvoll Schalotten
  • 1/2 Flasche guter französischer Rotwein, z.B. aus dem Burgund oder oder der Cote d’Or
  • 1 gehäufter TL Tomatenmark
  • 1,5 EL Zucker
  • 1 Zweig Rosmarin (daumenlang)
  • 1 Zweig Thymian (fingerlang)
  • 4 Lorbeerblätter
  • 4 Nelken
  • 250g braune Champignons (möglichst kleine Köpfe)
  • Salz und Pfeffer zum Würzen

für das Kartoffelpüree:

  • 1kg Kartoffeln
  • 100g Creme fraiche
  • 1 TL Salz
  • Schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

  1. Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken.
  2. Das Huhn innen und außen waschen und ggf. mit Salz abreiben (das macht die Haut sauber, Salz hinterher wieder abwaschen!). Trockentupfen und in kleinere Stücke schneiden: Schenkel und Flügel 2x teilen, Rücken 3x, Brust in 6 Teile teilen. Den Bürzel abschneiden und wegwerfen.
  3. Das Fleisch in einer Schüssel mit Salz, Pfeffer und Knoblauch würzen, mit etwas Öl überträufeln und gut durchmischen. Zugedeckt im Kühlschrank einige Stunden ziehen lassen.
  4. Die Zwiebeln schälen und eine in sehr kleine Würfel schneiden, die andere in grobe Achtel. Die Champignons waschen und trockene Stielenden abschneiden. Bei sehr großen Pilzen diese halbieren oder vierteln, kleine Köpfe ganz lassen.
  5. In einem großen Topf Pflanzenöl erhitzen und die Hähnchenteile darin scharf anbraten. Zwischendrin die 2 EL Weizenmehl darüberstäuben. Nach dem Anbräunen die Zwiebelstückchen hinzugeben und unter das Fleisch rühren. Etwas weiterbraten, dann mit dem Rotwein ablöschen.
  6. Tomatenmark, Zucker, Rosmarin, Thymian, Nelken und die Lorbeerblätter hinzugeben und in der Soße unterrühren. Die Pilze ebenfalls hinzugeben und untermischen.
  7. Das Schmorhuhn insgesamt etwa 1 h köcheln lassen. Die ersten Minuten mit offenem Deckel, damit der Alkohol verdunsten kann, danach einen Deckel auflegen. Nach etwa 30 min die Soße ggf. mit Salz und Pfeffer nachwürzen.
  8. Die Kartoffeln schälen und in reichlich Wasser weich kochen. Das Kochwasser abgießen und die Kartoffeln mit einem Kartoffelstampfer oder einer Gabel fein zerdrücken.
  9. Creme fraiche zugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Püree gut durchrühren, um die Sahne und die Gewürze zu verteilen, aber nicht schlagen, sonst wird es mglw. pampig. Ggf. noch ein wenig Milch zugeben, wenn es zu trocken ist.

Servieren:

Ein sehr leckeres und üppiges Abendessen! Statt Kartoffelbrei passen natürlich auch frisches Baguette oder Rosmarinkartoffeln zum Rotwein-Schmorhuhn, ggf. auch Reis oder Kartoffelklöße, da es eine sehr leckere Soße gibt. Als Beilage gerne noch ein grüner Salat.

Tipps:

  • Viele Leute legen das Huhn vorher eine Nacht im Rotwein und den Kräutern ein. Dann wird das Fleisch aber weiniger, was wir nicht so mögen.
  • Man kann noch klassisches Röstgemüse hinzufügen, wie kleingeschnittene Karotten und Sellerie. Das intensiviert den Geschmack noch ein bisschen, dafür schwimmt mehr Zeug in der Soße herum. Man müsste dann die Soße passieren, und die vielen kleinen leckeren Knoblauch- und Zwiebelstückchen sind weg. Wir machen es lieber ohne!
  • Das Tomatenmark ist nur für die Farbe. Man bekommt so ein sehr schönes Rotbraun, statt einer violetten Soße nur vom Wein.

Guten Appetit!

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